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Kerstin Gesselbauer

Wenn es im Alltag nicht so richtig "rund" läuft...

Bestimmt kennst sie auch, diese Tage an denen du nicht so ganz "rund" läufst. Wo dich Kleinigkeiten an die Decke gehen lassen? Wo dich vieles, was in deinem Umfeld geschieht, irgendwie stört, wütend oder traurig macht? Die Tage an denen das Leben ganz besonders mühsam und schwerfällig erscheint und nichts so recht gelingen mag?


Auch ich kenne solche Tage.


Unsere Gesundheit nimmt keinen Schaden, wenn wir hin und wieder auch diese Schlechtwettertage erleben. Ganz im Gegenteil. Manchmal fühlen wir die danach kommenden Sonnentage mit besonderer Intensität und freuen uns darüber, dass es wieder leichter geht - das Leben und so. Wenn uns gerade einmal nicht danach ist, Freude zu erleben, Beziehungen zu pflegen, das Leben ein bisschen zu genießen, dann darf auch hierfür Platz in unserem Leben sein. Einfach da sein lassen, nicht dagegen kämpfen, sondern darauf vertrauen, dass es auch wieder anders sein wird.


Wenn wir in der Lage sind, eine gute Balance zwischen Schlechtwetter- und Sonnentagen, zwischen Stress- und Entspannungsmodus, zu entwickeln, wird uns so schnell nichts aus der Bahn werfen. Zieht dann doch einmal ein Sturm, eine Krise, ein besonders herausforderndes Ereignis, an uns vorüber, bleiben wir dennoch handlungsfähig und finden kreative Lösungen, um diese Hürde zu überwinden. Wir stecken dann nicht den Kopf in den Sand sondern bleiben aktiv und gehen in die Eigenverantwortung. Anders stellt es sich dar, wenn wir uns lange Zeit auf einem hohen Stressniveau bewegen. Dabei geht es vor allem um die Gestaltung unseres Alltags - den vollgepackten Terminkalender, die vielen zu erledigenden Aufgaben, zu viel Arbeit, die straff geplanten Freizeitaktivitäten, dauernder Schlafmangel, etc. - die unseren Körper in Daueralarmbereitschaft versetzt und ihm kaum Möglichkeiten zur Regeneration zur Verfügung stellt. Wir fühlen uns oft "durchs Leben getrieben", haben manchmal sogar das Gefühl diese Getriebenheit gar nicht in der eigenen Hand zu haben. Ganz unbewusst schleicht sich dieser Alltagstrott ein und macht uns dünnhäutig, gereizt, unzufrieden, energie- und kraftlos. Wir gönnen uns dann zwischendurch gerne ein paar Tage Auszeit, einen Urlaub, um die Batterien wieder aufzuladen. Diese Batterien sind aber meist schneller wieder leer als uns das lieb ist und einige Tage nach der Urlaubsrückkehr sind wir genauso urlaubsreif wie davor. Kennst du das auch von dir? Warum hält das entspannte Gefühl, das wir im Urlaub erleben, nicht lange an?

Wenn wir uns in unserem Alltag in einem Dauererregungzustand (Dauerstress) befinden, gedanklich und körperlich, dann bringt uns oft die kleinste Kleinigkeit zum "Ausrasten". Wir machen aus einer Mücke einen Elefanten, nehmen Aussagen von anderen persönlicher als sonst, ermüden schneller und sind weniger resilient im Umgang mit Veränderungen. Wissenschaftliche Forschungen zeigen, dass Menschen, die in ihrem Alltag gut auf sich selbst achten, für ausreichend Entspannung und Erholung sorgen, sich immer wieder Gedankenpausen können und gut auf ihren Körper hören, besser mit den kleinen und großen Hürden des Alltags umgehen können. Diesen Menschen gelingt es, schnell in einen Entspannungsmodus zu wechseln und diesen auch längerfristig zu halten. Menschen, die unter Dauerstress stehen, brauchen meist länger, bis Erholungsphasen körperlich und mental spürbar werden und fallen schneller wieder in den gewohnten Stresszustand zurück.

Wenn du nicht auf den nächsten Urlaub damit warten möchtest, dich gesund, entspannt und zufrieden zu fühlen, dann achte vielleicht in nächster Zeit ganz bewusst darauf, wie du deinen Alltag gestaltest. Vielleicht möchtest du deinen Terminkalender der vergangenen Wochen durchblättern, dich noch einmal hineinfühlen in deine Innenwelt und ein bisschen reflektieren. Möglicherweise stellst du fest, dass in deinem Alltag mehr Platz gemacht werden darf, für Ruhe, Entspannung und Zeit für dich?


Einen Versuch wäre es doch allemal wert oder?





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