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Kerstin Gesselbauer

Was ist im Urlaub anders als zu Hause?

Zurück aus dem Urlaub – wieder voll und ganz eingetaucht in unseren Alltag, unsere Routinen. Nach der 3-wöchigen Auszeit, mit dem Wohnmobil durch Deutschland nach Holland, haben wir uns alle wieder sehr auf unser gemütliches Zuhause gefreut. Auf unseren Alltag, den Job, die Ferienbetreuung der Kinder, das Gewohnte – auf das, was wir viel zu wenig schätzen, wenn wir es immer haben können.


Wir haben während unserer Reise viele wundervolle Erinnerungen und Glücksmomente gesammelt, haben uns oft einfach treiben lassen, viel gesehen, viel gestaunt, gelacht und auch ab und zu einmal diskutiert. Für die meisten von uns bedeutet URLAUB Abstand nehmen vom Alltäglichen, Freiheit, Entdeckungsfreude, Entspannung oder auch einfach das Kennenlernen anderer Länder und Kulturen. Meist sind wir im Urlaub besonders gelassen, entspannt, zufrieden und glücklich, auch wenn es dabei manchmal herausfordernde Tage oder Zeiten gibt, vor allem mit Kindern an Board.


Ich habe unseren Urlaub heuer ganz besonders bewusst erlebt und mir währenddessen immer wieder ein paar Notizen zu folgenden Fragen gemacht:


  • Was ist im Urlaub anders als zu Hause und macht mich besonders glücklich?

  • Wie könnte ich dieses „andere“ in unseren/meinen Alltag mitnehmen?


Hier eine Auflistung mit meinen zentralen Erkenntnissen zur Frage, was im Urlaub anders ist als zu Hause:


  • Wir achten weniger auf die Uhrzeit.

  • Die Kinder gehen abends schlafen, wenn es gerade passt bzw. wenn sie müde sind, nicht weil es 20 Uhr ist und sie für den nächsten Tag ausgeschlafen sein sollten.

  • Wir essen was der Kühlschrank hergibt (Campingurlaub!), wir entschieden spontan was wir essen und sind in der Zusammenstellung unserer Mahlzeiten sehr kreativ. Erspart Zeit und Stress in Bezug auf das Einkaufen und Kochen.

  • Ich lege keinen Wert darauf, wie ich aussehe, welche Kleidung ich trage, ob ich geschminkt bin oder nicht, ob die Farben meiner Kleidung zusammenpassen - ich trage das, worin ich mich gerade wohlfühle.

  • Wir verbringen den Großteil des Tages im Freien, wir essen/frühstücken im Freien, auch wenn das Wetter nicht perfekt dafür ist. Fühlt sich nach Freiheit an!

  • Wir sind spontan, entscheiden vieles kurzfristig und improvisieren gerne!

  • Das Wetter beeinflusst unsere Stimmung weniger als zu Hause - wir gehen auch im Regen schwimmen, wenn wir z.B. gerade an einem See vorbeikommen, wir sind auch bei Schlechtwetter viel im Freien unterwegs.

  • Es gibt für die Kinder weniger "Regeln" und weniger "müssen". Erspart so manche Diskussion und schont die Nerven :)

  • Die Haushaltsaufgaben sind im Wohnmobil ziemlich überschaubar und wir merken, dass wir auch mit wenig Dingen und wenig Platz sehr gut auskommen.

  • Wir erleben die Natur und die Umgebung bewusster, weil alles neu und unbekannt ist. Wir sind viel achtsamer!

  • Ich erledige die alltäglichen Haushaltsaufgaben (Wohnmobil aufräumen, abwaschen, kochen etc.) mit viel mehr Ruhe und Gelassenheit, weil die tägliche To-Do Liste im Urlaub sehr reduziert ist.

  • Ich genieße bewusst meinen Kaffee und mache nicht noch tausend Dinge nebenher.

  • Wir haben uns viel mit dem Rad fortbewegt, haben dabei unglaublich viel von der Umgebung gesehen und waren dadurch täglich ein bisschen in Bewegung.


Wie kann ich dieses „andere“ vielleicht in meinen Alltag zu Hause integrieren?


  • Weniger Zeit verplanen, damit mehr Spontanität entstehen kann.

  • Meine Erwartungen an die „Erziehung“ der Kinder überdenken bzw. loslassen, was Stress verursacht. Mehr auf mein Herz hören als auf meinen Kopf 😊. Es muss nicht alles so sein, wie es immer ist, es darf auch mal anders sein.

  • Unsere Essenszeiten nicht an die Uhrzeit anpassen, sondern an unser Hungergefühl (bei 4 Familienmitgliedern ist das eventuell challenging?). Oft unterbrechen wir lustige, erfüllende Tätigkeiten, weil „Essenszeit“ ist – muss nicht sein!?!

  • Auch im Alltag jene Kleidung tragen, in der ich mich wohl fühle. Unabhängig davon, ob „man“ so außer Haus geht, ob es anderen gefällt, ob es modern oder schick ist – weniger Wert auf Äußerlichkeiten legen.

  • Öfter kreativ und dabei im Flow sein - ohne dabei produktiv sein zu müssen!

  • Bewusst Kaffee trinken ohne dabei anderes zu erledigen!

  • Mehr Zeit an der frischen Luft verbringen – egal wie das Wetter ist.

  • Weniger Konsum, weniger besitzen = weniger Tätigkeiten, die im Haushalt anfallen?

Ich werde mir diese Liste ausdrucken und zu Hause aufhängen. Ich darf mich darin üben, step by step umzusetzen, was sich davon wirklich gut für mich und meine Familie anfühlt.


Wenn wir uns immer wieder einmal bewusst machen, wie es uns geht, was uns gut tut, was uns Freude macht und uns beglückende Emotionen beschert, dann bekommen wir die Chance, unseren Alltag mehr und mehr nach unseren Bedürfnissen zu gestalten. Dann erhalten wir Hinweise darauf, was wir an unserem tagtäglichen Tun verändern möchten, damit wir öfters jene Urlaubsgefühle erleben, die uns so unglaublich gut tun, uns zur Ruhe bringen und strahlen lassen!








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